Verantwortlich für diese Seite: Doris Brodbeck
Bereitgestellt: 10.06.2024
Das Erbe der Waldenser wird gepflegt
Gut dreissig Reiselustige begaben sich vom 3. bis 6. Juni 2024 unter Leitung von Theo Bächtold (Pilgerzentrum Zürich) und Doris Brodbeck (Hugenotten- und Waldenserweg AGZHSH) auf Spurensuche in den Waldenserdörfern rund um Calw.
Doris Brodbeck,
Nachdem alle Reisenden in Zürich Flughafen und Schaffhausen zugestiegen waren, startete die Reise mit einem Zwischenhalt an der Schweizer Grenze in Barzheim, bei der Stele des Hugenotten- und Waldenserwegs und folgte dann dem weiteren Wegverlauf per Bus.
Nach der Ankunft in Calw zeigte ihnen ein Stadt-Guide die schmucke Hessestadt, die sich auch im Bereich Textilien und Holzhandel hervortat. Die Fachwerkhäuser waren nach einem Brand wenige Jahrzehnte nach der Ankunft der Waldenser in der Region nach 1700 wieder aufgebaut worden. Nach dem schmackhaften Nachtessen im Hotel Rössle in Calw stimmte Theo Bächtold bei der Vorstellungsrunde bereits auf die Thematik ein: Was würde ich mitnehmen auf die Flucht?
An den folgenden beiden Tagen begleitete sie das Ehepaar Heinz und Sigrid Beck und organisierte auch leckere Mittagsbuffets. Heinz Beck stellte seine Familiengeschichte der Hugenottenfamilie Bec (Beck) vor. Sein Vorfahre Chaffré Beck aus Abriès im französischen Queyras hatte ca. 1706 in Württemberg die Waldenserin Marguerite Juvenal aus Villaret im Pragelatal geheiratet. Sigrid Beck belebte die Reise mit eindrücklichen literarischen Lesungen von zwei Fluchtgeschichten.
Von Simmozheim wanderte man - stets bei angenehmem Wetter - auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad nach Neuhengstett, wo der frühere Bürgermeister Dr. Clemens Götz die Reisegruppe in der Kirche begrüsste. Der katholische Theologe wusste auch viel über den Glauben der Waldenser zu berichten. Ein Täfelchen am ehemaligen Schulhaus erinnert an den Schaffhauser Pfarrer Andreas Keller, der während seiner Amtszeit in Neuhengstett Gelder für den Schulhausbau gesammelt hatte. Eine schön gestaltete Ausstellung im Freien beim Waldenserhaus, das als Heimatmuseum eingerichtet ist, zeigt die Geschichte der Waldenser auf. Der Tag wurde mit einem Abstecher zu den Ruinen des Klosters Hirsau beschlossen, wo die heute evangelische Marienkirche einlädt, sich mit Täfelchen auf eine spirituelle Reise zu begeben. Abends las Doris Brodbeck noch Geschichten vom Essen im Exil aus der deutschen Ausstellung und nannte viele Gemüse, die heute noch französische Namen tragen. Gemeinsam wurde das deutsche Waldenserlied gesungen.
Am nächsten Tag wurde Serres besucht, wo auf dem Dorfplatz bei der Kirche ebenfalls eine Ausstellung an die Geschichte des Waldenserdorfes erinnert. In der Dorfkirche erklärte Cornelia Schuler die Geschichte der Kirche und begleitete als Organistin auch das Singen. Auf der Wanderung nach Pinache nannte Ludwig Gille die vielen Flurnamen, die er von seinem Grossvater, dem letzten Patoua sprechenden Ortsbürger, kannte. In Pinache konnte nach dem Mittagessen und der Begrüssung durch den Bürgermeister im Museumsstüble ein Film geschaut werden. Die Wanderung führte weiter nach Dürrmenz, von wo der Bus uns dann nach Schöneberg und zum deutschen Waldensermuseum im ehemaligen Pfarrhaus von Henri Arnaud führte. Dort empfing uns der Waldenserkenner Albert De Lange, der uns auch die Sammlung von Grabsteinen mit Waldensernamen hinter dem Pfarrhaus zeigte. Abends gab es noch Geschichten von Erfindungen von Hugenotten, wie zum Beispiel der Dampfkochtopf.
Den Abreisetag krönte eine eindrückliche Führung durch das ehemalige Kloster Maulbronn und einem Mittagessen mit Maultaschen. Auf der Rückfahrt stellte Theo Bächtold eine weitere Reise an den Ursprungsort der Waldenserfamilien, die aus den Waldensertälern des Piemonts kamen, für Mai 2025 in Aussicht. Es war eine abwechslungsreiche Reise mit einer interessierten Reisegruppe und angenehmer Stimmung.
Nach der Ankunft in Calw zeigte ihnen ein Stadt-Guide die schmucke Hessestadt, die sich auch im Bereich Textilien und Holzhandel hervortat. Die Fachwerkhäuser waren nach einem Brand wenige Jahrzehnte nach der Ankunft der Waldenser in der Region nach 1700 wieder aufgebaut worden. Nach dem schmackhaften Nachtessen im Hotel Rössle in Calw stimmte Theo Bächtold bei der Vorstellungsrunde bereits auf die Thematik ein: Was würde ich mitnehmen auf die Flucht?
An den folgenden beiden Tagen begleitete sie das Ehepaar Heinz und Sigrid Beck und organisierte auch leckere Mittagsbuffets. Heinz Beck stellte seine Familiengeschichte der Hugenottenfamilie Bec (Beck) vor. Sein Vorfahre Chaffré Beck aus Abriès im französischen Queyras hatte ca. 1706 in Württemberg die Waldenserin Marguerite Juvenal aus Villaret im Pragelatal geheiratet. Sigrid Beck belebte die Reise mit eindrücklichen literarischen Lesungen von zwei Fluchtgeschichten.
Von Simmozheim wanderte man - stets bei angenehmem Wetter - auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad nach Neuhengstett, wo der frühere Bürgermeister Dr. Clemens Götz die Reisegruppe in der Kirche begrüsste. Der katholische Theologe wusste auch viel über den Glauben der Waldenser zu berichten. Ein Täfelchen am ehemaligen Schulhaus erinnert an den Schaffhauser Pfarrer Andreas Keller, der während seiner Amtszeit in Neuhengstett Gelder für den Schulhausbau gesammelt hatte. Eine schön gestaltete Ausstellung im Freien beim Waldenserhaus, das als Heimatmuseum eingerichtet ist, zeigt die Geschichte der Waldenser auf. Der Tag wurde mit einem Abstecher zu den Ruinen des Klosters Hirsau beschlossen, wo die heute evangelische Marienkirche einlädt, sich mit Täfelchen auf eine spirituelle Reise zu begeben. Abends las Doris Brodbeck noch Geschichten vom Essen im Exil aus der deutschen Ausstellung und nannte viele Gemüse, die heute noch französische Namen tragen. Gemeinsam wurde das deutsche Waldenserlied gesungen.
Am nächsten Tag wurde Serres besucht, wo auf dem Dorfplatz bei der Kirche ebenfalls eine Ausstellung an die Geschichte des Waldenserdorfes erinnert. In der Dorfkirche erklärte Cornelia Schuler die Geschichte der Kirche und begleitete als Organistin auch das Singen. Auf der Wanderung nach Pinache nannte Ludwig Gille die vielen Flurnamen, die er von seinem Grossvater, dem letzten Patoua sprechenden Ortsbürger, kannte. In Pinache konnte nach dem Mittagessen und der Begrüssung durch den Bürgermeister im Museumsstüble ein Film geschaut werden. Die Wanderung führte weiter nach Dürrmenz, von wo der Bus uns dann nach Schöneberg und zum deutschen Waldensermuseum im ehemaligen Pfarrhaus von Henri Arnaud führte. Dort empfing uns der Waldenserkenner Albert De Lange, der uns auch die Sammlung von Grabsteinen mit Waldensernamen hinter dem Pfarrhaus zeigte. Abends gab es noch Geschichten von Erfindungen von Hugenotten, wie zum Beispiel der Dampfkochtopf.
Den Abreisetag krönte eine eindrückliche Führung durch das ehemalige Kloster Maulbronn und einem Mittagessen mit Maultaschen. Auf der Rückfahrt stellte Theo Bächtold eine weitere Reise an den Ursprungsort der Waldenserfamilien, die aus den Waldensertälern des Piemonts kamen, für Mai 2025 in Aussicht. Es war eine abwechslungsreiche Reise mit einer interessierten Reisegruppe und angenehmer Stimmung.